Das Jahr 2020 hat vieles verändert. Wer hätte das gedacht? Eine Virus-Pandemie gibt neue Verhaltensregeln vor, schränkt unsere sozialen Kontakte massiv ein, schürt viel Angst.

Auch die Politiker haben Angst, etwas falsch zu machen, sich nachher sagen zu lassen, sie hätten nicht alles getan, was getan werden muss, um den gesundheitlichen Schaden der Bevölkerung zu minimieren.

Niemand weiß etwas Genaues, Ungewissheit verunsichert.

Die bisher getroffenen Maßnahmen treffen uns teilweise sehr hart. Arbeitsplätze werden rar, die Wirtschaft stöhnt, Schulen und Universitäten stellen auf „Distance Learning“ um. Jeder Schnupfen verunsichert, jeder Husten lässt die Alarmglocken schrillen. Viele teilweise widersprüchliche Expertenmeinungen lassen die Gerüchteküche kochen. Auch ich als Arzt weiß nicht viel mehr.

Nur eines weiß ich genau:

Menschen in ihrer Angst zu belassen und noch mehr Angst zu schüren, macht (auch ohne Virus) krank. Deshalb sollte sich das Gesundheitssystem – in dieser Situation noch mehr – um Kranke kümmern.

Geht zum Arzt, wenn es euch nicht gut geht. Geht zur Psychologin. Sprecht euch aus, lasst euch behandeln. Es gibt keine „Aussätzigen“! Jede und jeder hat das Recht auf Zuwendung und Behandlung, egal um welche Beschwerden es sich handelt. Diese Pandemie ist nicht die Pest und auch nicht die spanische Grippe.

Unser Gesundheitssystem ist gut.

Die Lehre sollte sein, auf solche Belastungsspitzen noch besser vorbereitet zu sein. Etwa durch Aufstockung von Pflegepersonal, Reduzierung der Arbeitszeiten der unmittelbar im Einsatz stehenden Berufsgruppen bei gleichem Gehalt. Dann sind wir in Zukunft besser gewappnet.

Denn Viren lassen sich nicht ausrotten. Wir werden damit leben müssen, so wie wir es schon seit Jahrtausenden tun. Auch wenn es kein „spezifisches“ Medikament gegen dieses Virus gibt, gibt es doch genügend Möglichkeiten, den Menschen und sein Immunsystem zu stärken!

Alles Gute und einen gesunden Jahresausklang wünscht Ihnen

Ihr Dr. Klaus Trenkwalder